„Nur das ganze Dorf kommt in den Himmel“

 

Die Pfarrei feierte ihren dritten Geburtstag

 

„Kinder wie die Zeit vergeht“; drei Jahre sind vergangen seit der Gründung der Pfarrei St. Nikolaus - vielleicht sollte ich besser sagen: “Seit der Neugründung“ von St. Nikolaus -. Sie erinnern sich sicher an die Gründungsmesse auf Zollverein, mit Gläubigen, aus den drei Schwestergemeinden St. Elisabeth, St. Joseph und St. Nikolaus, die den Start der Großpfarrei St. Nikolaus feierten. Ein kurzer Blick auf die vorangegangenen Geburtstagsfeiern brachte die Frage auf: Wo sollte 2011 gefeiert werden? Da bei der Gründungsfeier auf Zollverein mehr als 1000 Gottesdienstbesucher kamen, wurde für die 1.Geburtstagsmesse eine Kirche mit mindestens 1000 Plätzen gesucht. In der Pfarrei gibt es keine Kirche in dieser Dimension. Hilfe kam von unserer evangelischen Schwestergemeinde in Katernberg; in den „Bergmannsdom“ passen gut und gerne 1400 Leute. Allerdings wurden die, mit dieser Überlegung verbundenen Erwartungen, ordentlich enttäuscht; es kam nicht einmal die Hälfte der erwarteten Gottesdienstbesucher. Der zweite Pfarreigeburtstag wurde deshalb in St. Nikolaus gefeiert, nun passten Kirchengröße und Besucheranzahl gut zusammen. Zum dritten Geburtstag war der Gedanke schnell geboren: Nach Katernberg und Stoppenberg war jetzt also Schonnebeck, mit St. Elisabeth an der Reihe.

Am Sonntag, den 3.April diesen Jahres war St. Elisabeth mit Gottesdienstbesuchern gut gefüllt. Der Einzug in die Kirche mit einer großen Anzahl von Messdienerinnen und Messdienern aus allen Gemeinden und natürlich allen Priestern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern unterstrich den festlichen Charakter des Tages. Ein großer Projektchor aus Mitgliedern der verschiedenen Gemeindechöre prägte mit seinem Gesang ebenfalls die feierliche Stimmung. Der Instrumentalkreis aus St. Elisabeth, unsere Kirchenmusikerin Frau Hirsch-Bicker an Orgel und E-Piano und der Flötenbegleitung durch ihre kleine Tochter waren ein Beleg der vielfältigen musikalischen Aktivitäten in der Pfarrei.

Pfarrer Hermann-Josef Brandt begann seine Predigt, mit einem alten russischen Sprichwort (Dostojewski): Nur das ganze Dorf kommt in den Himmel; - das damit verbundene Bild will sagen: Ich kann bei Gott nicht alleine ankommen, und für unser Diesseits meint es: Man kann nur miteinander Christ sein. - Manch einer mag, genau wie der Verfasser, bei diesen Gedanken, die der Pfarrer hier reflektierte, auch eine verklausulierte Werbung, für mehr Engagement beim Zusammenwachsen der drei Gemeinden zur Pfarrei, herausgehört haben. Heute, einige Wochen später, kommt mir hierzu die Überlegung, ob wir nicht zuviel von dem „großen Kind neue Pfarrei“ erwarten. Apropos Kind, für Pädagogen und Eltern ist es eine Binsenweisheit: “Große Kinder werden oft überschätzt und deshalb auch häufig überfordert!“ Viele von uns in den Gemeinden werden geduldig, auch noch so kleine Fortschritte des Zusammenwachsens als Gewinn verstehen müssen – schließlich, das sollten wir aus der Predigt und dem Dostojewski-Wort mitgenommen haben: Wir wollen alle in den Himmel!

Nach dem Auszug aus der Kirche funktionierte das Zusammengehen ganz gut. Draußen, neben der Kirche und im Pfarrheim war einiges vorbereitet. Suppe, Würstchen, Brot und natürlich auch Getränke standen zur Stärkung bereit. Viele nahmen sich die Zeit für ein Gespräch mit Bekannten und fanden durchaus auch Gesprächspartner über die Gemeindegrenzen hinweg.

Resümierend stellt der Verfasser fest: Es war ein wichtiger Grund gemeinsam zu feiern und es gibt durchaus auch, im wahrsten Sinne des Wortes, „Raum für Verbesserungen“ denn:

a) Trotz des guten Gottesdienstbesuches waren noch Plätze frei und

b) Es wäre auch noch Suppe da gewesen;

kurzum, es gibt allen Grund den nächsten Pfarreigeburtstag zu planen und sich darauf zu freuen, schließlich ist es eine schöne Übung, miteinander Christ zu sein.

B. Haske